Energieeffizienzklassen bei Immobilien
Energieeffizienzklassen bei Immobilien
Transparenz beim Immobilienkauf und –verkauf
Die Einteilung von Immobilien in die Energieeffizienzklassen A+ bis H ist bereits seit 2014 mit Einführung der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) durch den Energieausweis möglich und auch notwendig – egal, ob ein Haus oder eine Wohnung vermietet oder verkauft werden soll. Bereits bei der Besichtigung muss ein entsprechender Nachweis vorgelegt werden. Doch das Thema der Energieversorgung wird für viele Immobilieninteressierte immer relevanter, denn: die Energiekosten steigen!
Viele möchten bereits vorab wissen, wie hoch die möglichen Nebenkosten sind, da dies für die eigene Kalkulation inzwischen einen beträchtlichen Unterschied macht. Mit dem Energieeffizienzklassenfilter kann man jetzt bei der Immobiliensuche eine Vorauswahl treffen, welche Immobilien angezeigt werden sollen.
Energieverbrauch – Hohe Relevanz beim Immobilienverkauf
Allgemein lässt sich festhalten, dass jedes Gebäude – ganz unabhängig von der Art der Nutzung – entsprechend des Baujahres, der Bauweise und dem baulichen Zustand eine bestimmte Energieeffizienz hat. Sind Heizungsanlage, Wärmedämmung, Fenster und Türen auf dem neuesten Stand, so ist die Energieeffizienz besser als bei einem Altbau mit Sanierungsbedarf. Es ist demnach weniger Energieeinsatz notwendig, das Gebäude warm zu halten.
Die Geschichte der Energieeffizienzklassen geht bis zum Jahr 1977 zurück. Damals wurde die erste Wärmeschutzverordnung erlassen. Die aktuell gültigen Energieeffizienzklassen wurden mit der neuen Energieeinsparverordnung in 2014 eingeführt. In 2020 hat der Gesetzgeber mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) die energetischen Vorgaben an Gebäude noch einmal zusammengefasst.
Jedes Gebäude kann in den Energieeffizienzklassen A+ (grün) bis H (rot) einsortiert werden. Dies zeigt, wie hoch der Energiebedarf, beziehungsweise der Energieverbrauch in Kilowattstunden (kWh/(m²a)) ist.
Energieeffizienz und Verkaufspreise
Grundsätzlich kann man festhalten, dass Immobilien mit niedriger Energieeffizienzklasse in der Nachfrage konstant bleiben. Bei den mittleren Energieeffizienzklassen kommt es hingegen vermehrt auf den Primärenergieträger an. Während Gas derzeit weniger beliebt ist, sind Objekte mit Wärmepumpen und Kamin weiterhin gefragt. Auch eine Ölheizung schreckt derzeit weniger ab als noch vor einem Jahr.
Schwierig ist die Lage bei den hohen Effizienzklassen, da hier in den meisten Fällen Sanierungen notwendig werden. Da Handwerkermangel, Verzögerungen bei Behörden und Materialknappheit die Kalkulation erschweren, müssen Abschläge beim Kaufpreis gemacht werden, um überhaupt noch Kaufinteressierte für diese Objekte zu begeistern.
Wir empfehlen jedoch eine individuelle Betrachtung der jeweiligen Immobilie – mit allen Stärken, Schwächen und Vermarktungsmöglichkeiten, denn man kann hierzu keine pauschale Empfehlung geben.
Die Berechnung der Energieeffizienzklasse ist verpflichtend für einen Immobilienverkauf. Der sogenannte Energieausweis muss Interessierten vorgelegt werden – bereits bei der ersten Besichtigung. Eine Angabe des Energieverbrauchs ist jedoch für viele inzwischen schon beim Erhalt eines Exposés erwünscht.
So können Nebenkosten für den Energieverbrauch berechnet werden.
Wohnfläche (m²) × 1,2 × Verbrauchswert (laut Energieeffizienzklasse)
Eine kleine Beispielrechnung: Bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern und einer Einsortierung des Gebäudes in die Energieeffizienzklasse D:
100 m² x 1,2 x 115 kWh/(m²a) = 13.800 kWh pro Jahr. Diese entsprechen etwa 1.380 l Öl oder 1.380 m³ Gas.
Ihr jeweiliges Energieversorgungsunternehmen kann Ihnen anhand dieser Zahl mitteilen, wie hoch die Kosten für das Gebäude sind.
Möglicher Sanierungsaufwand
Möchten Sie hingegen den Energieverbrauch für eine Immobilie verringern, so sind Sanierungen notwendig. Hier gilt es, genau abzuwägen, wie hoch die Zusatzkosten sind und wann sich eine solche Investition amortisiert. Insbesondere bei einem Immobilienkauf oder –verkauf können diese Kosten in die Betrachtung einbezogen werden.
Wohnungslage berücksichtigen
Ein weiterer Aspekt bei der Kalkulation betrifft insbesondere Eigentumswohnungen und Gewerbeeinheiten. Denn Energieausweise beziehen sich immer auf das gesamte Gebäude. Es bestehen jedoch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Wohnungslagen innerhalb eines Gebäudes. Eine Dachgeschoss- oder Erdgeschosswohnung hat aufgrund der Lage meist einen höheren Energiebedarf als Wohnungen, die zwischen zwei beheizten Wohnflächen liegen.
Daher sollte bei einem Immobilienkauf auch der Einzelverbrauch der Vorbesitzenden oder Mietenden berücksichtigt werden.
Welche Primärenergie wird verwendet?
Es ist wichtig zu wissen, dass es sich nicht mehr grundsätzlich sagen lässt, eine niedrigere Energieeffizienzklasse sei gleichbedeutend mit geringeren Energiekosten. Es kommt auf den Primärenergieträger an! Ein moderner Kamin, der die Wärmeversorgung zum Teil übernimmt, kann bereits eine Entlastung bei den Kosten für die fossile Heizungsanlage bringen – unabhängig von der Wärmedämmung. Auch verursacht eine Wärmepumpe in einem schlecht gedämmten Haus nur geringe Kosten. Dies muss im Einzelnen gegenübergestellt werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei!
Transparenz erleichtert das Immobiliengeschäft
Gerade in der aktuellen Situation ist es ratsam, den Energieverbrauch einer Immobilie transparent darzulegen, um falsche Vorstellungen und Fehlkalkulationen zu vermeiden. Sie können bei uns bereits jetzt Ihre Immobilienangebote nach der entsprechenden Energieeffizienz filtern.
Dabei helfen wir Ihnen selbstverständlich gerne, den Bezug zwischen der Energieeffizienzklasse, dem Verkaufspreis und den möglichen Nebenkosten herzustellen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten und auch auf Möglichkeiten der Sanierung hinzuweisen. Verlassen Sie sich hierbei auf unsere Expertise und Erfahrung!
Sie möchten einen ersten Überblick? Dann sehen Sie sich unser Immobilienangebot mit Energieeffizienzfilter an!
Energetische Sanierung – die Felder
Bei einer Sanierung geht es darum, den Verbrauch von der sogenannten Primärenergie – als Strom, Gas oder Öl – zu senken. Hier sind große Unterschiede bei der Sanierung möglich. Je nach Sanierungsmaßnahme können sogar bis zu 75 Prozent der Energiekosten eingespart werden. Es gilt jedoch, Nutzen und Kosten des Umbaus abzuwägen. Das heißt zu betrachten, ab welchem Zeitpunkt sich die Investitionskosten durch die Einsparung von Energie amortisiert haben. Je kürzer dieser Zeitraum, desto lohnender die Investition.
Drei Bereiche können bei der Sanierung grundsätzlich ausgemacht werden:
- Die Wärmedämmung
- Die Heizungsart
- Das Einsparen von Strom
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