Der Immobilienmarkt in Schleswig-Holstein im Wandel: 50% weniger Immobilienverkäufe

Viele Gutachterausschüsse in Schleswig-Holstein kommen bei der Halbjahresbetrachtung zu der Erkenntnis, dass nur ca. 50 % der Anzahl der Immobilien der Vorjahre verkauft wurden.

Die Erschwinglichkeit von Immobilien zu den (alten) Preisen der Vorjahre − der Niedrigzinsphase − ist nicht mehr gegeben. Selbst gut situierte Haushalte können sich die heute zum Großteil noch geforderten (alten) Preise nicht mehr leisten und bekommen bei den Finanzierern monatliche Raten für Zins und Tilgung von 2.500 Euro und höher für ein normales Einfamilienhaus vorgelegt. Mit den durchschnittlichen Nebenkosten von 750-1.000 Euro für alle Nebenkosten sprengt das so manche Haushaltskasse und man bleibt doch lieber Mieter.

Angesichts der aktuellen volkswirtschaftlichen Lage und der mittelfristig steigenden Bauzinsen von 4 – 4,5 % ist es unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft Veränderungen eintreten. Hinzu kommt die weiterhin unsichere „Erkenntnislage bezüglich der energetischen Anforderungen, die von der EU und der Bundesregierung gestellt werden. Muss ich nach dem Hauskauf nochmal eine größere Summe investieren, um neuen Standards zu genügen? All dies verunsichert die Käufer, die aber immer noch stark auf energetisch gute Häuser in guten Lagen reflektieren. In diesem Segment führt diese ungebrochene Nachfragesituation auch nur zu kleineren Preisabschlägen von ca. 10 %.  Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass 10 % von einem Kaufpreis von 500.000 Euro immerhin 50.000 Euro ausmachen.